Der Deutsche Krebspreis 2022 für Translationale Krebsforschung geht an

Prof. Dr. Frank Winkler

Prof. Dr. Frank Winkler arbeitet an grundlegenden Fragen, die für eine bessere Behandlung von Patient*innen mit Hirntumoren bedeutsam sind. Seine Entdeckungen liefern die Erklärung dafür, warum bestimmte Hirntumorarten, zum Beispiel Glioblastome, so schlecht auf gängige Therapieformen ansprechen. Diese Tumoren wachsen wie ein Pilzgeflecht diffus in das gesunde Gehirn ein; sie lassen sich durch eine Operation kaum vollständig entfernen und überstehen auch eine intensive Chemo- und Strahlentherapie. Winkler fand heraus, dass die Tumorzellen in einem großen Netzwerk miteinander kommunizieren, überlebenswichtige Stoffe austauschen und sich so einer Strahlen- oder Chemotherapie entziehen können. Darüber hinaus empfangen die Tumorzellen direkte Signale von gesunden Nervenzellen – auf diese Weise können die Tumoren schneller wachsen. Die Mechanismen, denen Prof. Winkler auf der Spur ist, bieten nicht nur fundamental neue Erklärungsansätze für das hochaggressive Wachstum dieser Tumorart. Sie liefern auch Ansätze für neuartige Therapien, um das Hirntumorwachstum zu stoppen und bereits existierende Therapien wirksamer zu machen.

Prof. Dr. Frank Winkler, Foto: Universität Heidelberg